Das Seminar findet �blicherweise zweist�ndig w�hrend des Semesters statt. Jede Seminarveranstaltung besteht aus einem Vortrag eines Teilnehmers zu dem gegebenen Thema und einer anschlie�enden Diskussion. An der Diskussion sollen sich alle Teilnehmer beteiligen und der Vortragende vertiefende Erl�uterungen zum Vortragsthema machen. Nat�rlich haben alle Teilnehmer auch Gelegenheit Verst�ndnisfragen zum Thema zu stellen, soweit dies nicht schon w�hrend des Vortrages geschehen ist. Die Vortr�ge werden w�hrend der Semesterferien oder in der ersten Semesterwoche in einer Vorbesprechung vergeben.
Der Seminarvortrag verfolgt drei Zwecke:
Es ist wichtig f�r jeden Vortragenden und Zuh�rer zu wissen, dass ALLE das Recht haben, etwas von jedem Seminarvortrag zu haben, und die Pflicht, daf�r zu sorgen, dass die anderen von der eigenen Teilnahme am Seminar so weit wie m�glich profitieren. Das bedeutet:
f�r den Vortragenden:
Der Vortrag ist nicht nur dazu da, den Professor davon zu �berzeugen, dass man den Stoff verstanden hat, sondern vor allem dazu, den Zuh�rern Wissen zu vermitteln. Vortragende sollten sich darauf einstellen, Fragen der Dozenten und der Teilnehmer w�hrend des Vortrags zu beantworten. Solche Unterbrechungen durch Fragen werden sich insbesondere ergeben, wenn das Verst�ndnis des Stoffes bei den meisten Zuh�rern aussetzt.
f�r den Zuh�rer:
Es ist kein Zeichen von H�flichkeit, sondern eher von falsch verstandener Solidarit�t mit dem Vortragenden bzw. eigener Scheu, wenn man im Seminar als Zuh�rer nicht aktiv mitarbeitet. Fragen an den Vortragenden erm�glichen ihm, sich der Zuh�rerschaft anzupassen und gegebenenfalls Unzul�nglichkeiten seiner Darstellung an Ort und Stelle auszumerzen.
Die Vorbereitung des Seminarvortrages sollte in Phasen ablaufen:
Wo die Ausarbeitung pr�zise und formal argumentiert, sollten Sie im Vortrag auf die Vermittlung von Intuition Wert legen. Arbeiten Sie viel mit graphischen Hilfsmitteln. Erl�utern Sie die Prinzipien des Stoffes an Beispielen. Beweisen Sie S�tze in halbformaler, zwar pr�ziser, aber intuitiver Form. Der Platz f�r streng formale Diskurse ist die schriftliche Ausarbeitung.
F�r den Vortrag haben Sie in der Regel etwa 60-70 Minuten Zeit. Danach schlie�en sich 10-20 Minuten Diskussion an, die ggfs. teilweise schon w�hrend des Vortrages stattfinden kann. In der Regel sollten Sie Ihren Vortrag mehrmals Probe halten. Ein grober Missbrauch der Ressource Zeit (entweder betr�chtliche Zeit�berschreitungen oder betr�chtliche Zeitunterschreitungen, letzteres bei Auslassung wesentlicher Themeninhalte) ist nicht empfehlenswert. Im Gegenteil ist die Zeitplanung der Pr�sentation des Stoffes eines der wichtigsten Lernziele des Seminars/Proseminars.
Besonderer Hinweis an Studenten, deren Muttersprache nicht Deutsch ist: Bei Ihnen kommt es besonders auf eine sorgf�ltige Vorbereitung der Ausarbeitung und des Vortrages in sprachlicher Hinsicht an. Legen Sie Ihre Ausarbeitung vor der Abgabe einem kundigen Deutschen zum Abschliff der sprachlichen Formulierungen vor. Proben Sie Ihren Vortrag besonders genau und achten Sie auf die Klarheit Ihrer Ausdrucksweise. Es geht hier nicht um stilistische Feinheiten, aber Ihre sprachlichen F�higkeiten m�ssen hinreichen, die erforderlichen Inhalte zu kommunizieren. Und bei formalen Inhalten erfordert das die F�higkeiten zur pr�zisen Formulierung.
Wenn Sie glauben, den Stoff verstanden zu haben, und wenn Sie eine Gliederung der schriftlichen Ausarbeitung und des Vortrags haben, kommen Sie bitte zu einem Vorgespr�ch zu einem der Veranstalter des Seminars (in der Regel zu mir).
F�r die Ausarbeitung der Folien gibt es folgende Richtlinien:
In der Regel ist es schwieriger, an der Tafel zu arbeiten, als Folien zu benutzen. Der Gebrauch der Tafel und der Entwurf des Tafelbildes muss genau geplant und vorher ausprobiert werden. Oft werden an die Tafel mehr unbewusst unzusammenh�ngende Satz- oder Formelteile geschrieben. Der Gebrauch der Tafel ist, wenn er wohl �berlegt ist, der angenehmste Vortragsstil f�r den Zuh�rer, aber er ist schwerer f�r den Vortragenden als der Gebrauch von Folien. Komplexere Graphiken sollten in jedem Fall auf Folien vorbereitet werden.
Folgende Fragen dienen Ihnen zu einer eigenen Beurteilung Ihres Vortrages:
Das Bestehen des Seminars ist nicht selbstverst�ndlich. Es wird nicht von Ihnen erwartet, eine reibungslose Pr�sentation zu geben, da Sie ja erst durch das Seminar selbst die Pr�sentation von wissenschaftlichem Stoff �ben sollen. Es gibt jedoch einige grunds�tzliche Dinge, deren grobe Missachtung das Nichtbestehen des Seminars zur Folge haben kann. Dazu geh�ren:
Eine letzte Bemerkung:
Mit der �bernahme Ihres Themas �bernehmen Sie mit eine Teilverpflichtung f�r das Gelingen der Lehrveranstaltung. Ein sp�tes Absagen der Teilnahme (nach einem Zeitpunkt, wo noch Ersatz gefunden werden kann) ist somit in gewissem Ma�e auch eine Sabotage an der Lehrveranstaltung und wird von mir (bei unzureichender Begr�ndung) auch so gewertet.
Ich w�nsche Ihnen Freude und Erfolg bei der Vorbereitung und Durchf�hrung des Seminars und bitte Sie um Ihre Mitarbeit dabei, das Seminar zu einer erfolgreichen Lehrveranstaltung zu machen.
Ralf Zimmer
Referenz: Thomas Lengauer, 1996-2000, Richtlinien f�r Seminare. Diese Hinweise sind in leicht abgewandelter Form von Prof. Dr. T. Lengauer, Universit�t Bonn entworfen und von mehreren Dozenten als Richtlinien f�r Lehrveranstaltungen an verschiedenen Universit�ten im Grund- und Hauptstudium verwendet worden.