Dies sind die archivierten Webseiten des Lehrstuhls für Programmierung und Softwaretechnik (PST).
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Oberseminar 18.11.2014

Studentenvorträge zu Projekt- und Abschlussarbeiten

14:15h - 15:45h

Raum 057, Oet. 67

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Stefan Dupke - Customization of model-driven developed software

Masterarbeit, betreut von Dr. Nora Koch und Alexander Weickmann (Faktor Zehn AG)

In vielen Branchen hat sich das Konzept der Standardsoftware etabliert. Da bei der Entwicklung einer Standardsoftware jedoch kundenindividuelle Anforderungen nicht berücksichtigt werden können, sind oft nachträgliche Anpassungen nötig. Im Rahmen des Customizings wird das Produkt auf die speziellen Gegebenheiten einzelner Kunden eingestellt, während gleichzeitig ein dazu konfliktäres Ziel, die Erhaltung der Releasefähigkeit, verfolgt werden muss. Wegen den Eigenschaften einer Standardsoftware bietet sich die modellgetriebene Softwareentwicklung an. Dabei wird aus Modellen lauffähiger Quellcode erstellt. In diesem Fall ist es für den Prozess des Customizings allerdings notwendig, eine ganze Software-Produktlinie zu berücksichtigen. Die Kombination aus Customizing und modellgetriebener Softwareentwicklung wirft folglich neue Problemstellungen auf, welche in dieser Arbeit behandelt werden. Als Anwendungsfall dient Faktor-IPS, ein Open-Source-Werkzeug der Faktor Zehn AG zur modellgetriebenen Entwicklung versicherungsfachlicher Standardsoftware. Da in Faktor-IPS Quellcode der Programmiersprache Java generiert wird, unterliegen mögliche Lösungen zusätzlichen Restriktionen, wie dem Fehlen von Mehrfachvererbung.

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Thomas Rogge-Solti - Konzeption und Entwicklung eines Frameworks für Inferenz in Bayes Netzen

Diplomarbeit, betreut von Dr. Matthias Hölzl

Bayes’sche Netze erhielten in den letzten Jahrzehnten nicht nur gleichermaßen von Wissenschaftlern und Ingenieuren viel Aufmerksamkeit, sondern beeinflussten interdisziplinär Bereiche der künstlichen Intelligenz, kognitiven Wissenschaften, Statistik und Philosophie. Weitere Anwendungsgebiete Bayes’scher Netze finden sich auch in der Biologie, beziehungsweise Bioinformatik beispielsweise zur Beschreibung der Interaktionen zwischen Genen wieder, als auch in der Medizin z.B. zur personalisierten Bestimmung des Brustkrebsrisikos der Patienten. Selbst in die Welt der Juristen sind Bayes’sche Netzwerke bereits vorgedrungen und können hier beispielsweise zur Bestimmung von Unfallhergängen eingesetzt werden. Diese vielfältigen Einsatzmöglichkeiten Bayes’scher Netze verdeutlichen die Notwendigkeit zur Entwicklung unterschiedlicher Plattformen zur Erstellung von und Arbeit mit Bayes’schen Netzen, um das statistische Konstrukt - Bayes’sches Netzwerk - auch weiteren Bereiche des alltäglichen Lebens zugänglich zu machen.
In dieser Arbeit wurde ein Framework für probabilistisches Schließen in Bayes’schen Netzen konzipiert, modelliert und in der Programmiersprache Common Lisp entwickelt.