Universität München,

 Institut für Informatik,

 Lehr- und Forschungseinheit für Programmierung und Softwaretechnik  


DIPLOMARBEIT:

Graphisches Strukturierungstool für Telelearning-Umgebungen in JAVA

Inhalt:

Szenarien und benötigte Funktionen Im folgenden Text werden zwei Telelearning-Szenarien beschrieben, die die Anwendungsbereiche des geplanten JAVA-Tools skizzieren sollen. Jeweils im Anschluß an das Szenario findet sich eine Liste von Funktionen, die ein graphisches Strukturierungstool hierbei benötigt.

Da sich die beiden Funktionenkataloge aus meiner (naiven) Sicht in weiten Teilen decken, könnte man sich vielleicht sogar vorstellen, das Tool auf beide Anwendungsbereiche zuzuschneidern.

Szenario 1

In einem Virtuellen Seminar wird die listenartige Struktur der Diskussionsbeiträge in den einzelnen Diskussionsgruppen durch eine stärker graphisch orientierte Struktur (vergleichbar dem InStructure-Tool) ersetzt. Dabei wird zunächst für jede Diskussionsgruppe des Virtuellen Seminars eine eigene Arbeitsfläche zur Verfügung gestellt, die über ein Verzeichnis zugänglich ist.

Lernende haben dann in der Diskussion die zusätzliche Aufgabe, ihre Beiträge (und ggf. die Beiträge der anderen) mit Hilfe des Tools auf Kärtchen zu schreiben in die bisherige Diskussion zu integrieren. Bei dieser Integration sollen die Lernenden darauf achten, daß (1) zusammengehörige Beiträge räumlich nahe beieinander gruppiert werden, (2) daß die Beiträge mittels verschiedener Kanten einzeln oder in Beitragsgruppen Diskussionsschwerpunkten (oder Oberbegriffen) zugeordnet werden und daß (3) die Diskussionsschwerpunkte mittels verschiedener Kanten aufeinander bezogen werden.

Es können Beispiellösungen und Strategiehinweise (z. B. "Gruppieren sie Beiträge so, daß thematisch zusammengehörige Beiträge nahe beieinander stehen") als zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen vom Lernenden aufgerufen werden.

Benötigte Funktionen (Szenario 1)

I Funktionen zur Gestaltung der Lernumgebung (für die Lehrenden)

(1) Gestaltung des Hintergrunds. Dem Lehrenden sollte die einfache Veränderung des Hintergrunds der Arbeitsumgebung (einschließlich Gesamtgröße des Fensters) ermöglicht werden.

(2) Festlegen der Kärtchentypen (Knoten). Der Lehrende muß in der Vorbereitungsphase die Kärtchentypen in Anzahl und Art der Vorbeschriftung und graphischen Attributen definieren können.

(3) Festlegen der Relationentypen (Kanten). Der Lehrende muß muß in der Vorbereitungsphase die Relationentypen in Anzahl und graphischen Attributen definieren können.

(4) Einbindung von Beispiellösungen. Dem Lehrenden sollte es möglich sein, Beispiellösungen, die mit Hilfe des Strukturierungstools angefertigt wurden, in die Lernumgebung so einzubinden, daß sie von den Lernenden per Knopfdruck abgerufen werden können.

(5) Einbindung von Strategiehinweisen. Dem Lehrenden sollte es möglich sein, Strategiehinweise, die mit Hilfe eines Textverarbeitungsprogramms angefertigt wurden, in die Lernumgebung so einzubinden, daß sie von den Lernenden per Knopfdruck abgerufen werden können.

II Funktionen zur graphischen Strukturierung von Inhalten (für die Lernenden)

(1) Kärtchen beschriften, verschieben und vergrößern/verkleinern. Die Lernenden sollen die Kärtchen frei beschriften, an beliebigen Stellen auf der Arbeitsoberfläche postieren und in ihrer Größe verändern können. Nach dem Editieren der Kärtchen soll nur noch ein "Subject" sichtbar sein, der ganze Beitrag kann per Knopfdruck angezeigt werden.

(2) Kärtchen gruppieren. Die Kärtchen sollen so gruppiert werden können, daß mehrere Einzelbeiträge einem Oberbegriff graphisch zugeordnet werden (siehe Abbildung)
 
 

(3) Relationen herstellen. Zwischen den Kärtchen sollen Relationen hergestellt werden können. Die jeweils für den Lernenden verfügbaren Relationstypen werden vom Lehrenden bei der Gestaltung der Lernumgebung festgelegt.

(4) Beispiellösungen anfordern. Wenn der Lehrende Beispiellösungen vorgesehen hat, so sollen diese vom Lernenden per Knopfdruck angefordert werden können.

(5) Strategiehinweise anfordern. Wenn der Lehrende Strategiehinweise vorgesehen hat, so sollen diese vom Lernenden per Knopfdruck angefordert werden können.

(6) Ein- und Ausblenden von Beiträgen. Die Lernenden sollen die Möglichkeit haben, sich nach folgenden Kriterien Diskussionsbeiträge ein- und ausblenden zu lassen: (a) Die gelesenen/noch nicht gelesenen Beiträge, (b) Nur Oberbegriffe/Diskussionsschwerpunkte.

Darüber hinaus wäre eine gesonderte Hervorhebung des Autors bei jedem Beitrag in der graphischen Struktur hilfreich (aber nur auf Anforderung!).

(7) Speichern und Ausdrucken des Maps. Die Lernenden sollten die Maps in verschiedenen Stadien abspeichern und ausdrucken können.

Szenario 2

(Die bestehende Netzwerklernumgebung mit audiovisueller Unterstützung soll mit einem javabasierten InStructure-Tool ausgestattet werden.)

Die Lernenden können verschiedene Kärtchentypen synchron am Bildschirm beschriften und manipulieren. Darüber hinaus können sie die Kärtchen unter Oberbegriffen gruppieren und mit verschiedenen Relationentypen verbinden.

Es können Beispiellösungen und Strategiehinweise als zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen vom Lernenden aufgerufen werden.

Benötigte Funktionen (Szenario 2)

I Funktionen zur Gestaltung der Lernumgebung (für die Lehrenden)

(Funktionen wie bei Szenario 1)

II Funktionen zur graphischen Strukturierung von Inhalten (für die Lernenden)

Folgende Unterschiede zu den Funktionen in Szenario 1:

(1) Keine Reduzierung des Dargestellten auf das Subject (die Lernenden sind in dieser Lernumgebung gehalten, sich auf wenige Begriffe pro Kärtchen zu beschränken). Sonst wie I (1).

(2) bis (5) genau wie in I (2) beschrieben.

(6) Ein- und Ausblenden von Beiträgen ist in diesem Szenario nicht vorgesehen.

(7) Speichern und Ausdrucken des Maps wie in I (7) beschrieben.

Frank Fischer

Voraussetzungen:

Aufgabensteller:

Prof. Dr. Martin Wirsing

Information/Betreuung:

Dr. Bernhard Reus

Literatur:

(Angaben zur Literatur)

Bearbeiter:

Bernhard Ertl

Fertigstellung :

12.08.98 (15.07.98 urspr. Abgabetermin/1.04.98 war eigentlich vereinbart)

( Bernhard Reus 20.01.98)