Universität München,

Institut für Informatik,

Lehr- und Forschungseinheit für Programmierung und Softwaretechnik

DIPLOMARBEIT

Konfigurierbare Graphik-Interpretation in einem generischen Editor

Moderne Anwendungsprogramme sind ohne graphische Benutzerschnittstellen nahezu undenkbar. Dabei werden inzwischen nicht nur einfache WIMP-Interfaces, sondern mehr und mehr auch komplexe diagrammartige graphische Sprachen zur Mensch-Machine-Kommunikation eingesetzt. Eine besonders wichtige Stellung genießen dabei netzwerkartige Strukturen wie etwa Objektdiagramme oder Petri-Netze in CASE-Tools.

Während die Spezifikation typischer WIMP-GUIs inzwischen dank der Verfügbarkeit generischer Toolkits recht einfach geworden ist, sind nahezu keinerlei Systeme verfügbar, die die Implementierung solcher Diagrammsprachen unterstützen. Die zentrale Komponente eines solchen Systems kann durch einen konfigurierbaren Editor gebildet werden, der die automatische Überwachung der Interaktionen sowie die Interpretation der Diagramme auf der Basis einer high-level Spezifikationssprache ermoeglicht.

Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll ein bereits bestehender generischer Editor für hierarchische Graphen um ein solches konfigurierbares Interpretationsmodul erweitert werden. Als Spezifikationssprache für die Interpretation von Graphiken wird dabei ein auf relationalen Grammatiken aufsetzender Formalismus zur Anwendung kommen, der die Beschreibung der multi-dimensionalen visuellen Syntax ermöglicht. Eine solche Syntax-Beschreibung kann zugleich als Spezifikation der Übersetzung einer Graphik in eine textuelle Notation (etwa als Eingabe fuer andere Tools) mittles attributierter Produktionen und zur Überprüfung zulässiger Interaktionsformen eingesetzt werden. Fuer die Verwendung einer interaktiven Umgebung muß dabei ein inkrementelles Übersetzungsverfahren eingesetzt werden. Ein solches inkrementelles Interpretationsverfahren soll erarbeitet werden und als Erweiterung des generischen Editors implementiert werden.